Befähigung zur digitalen Teilhabe

Menschen mit niedrigem Bildungsstand und ältere Menschen („Digitale Kluft“). Um die digitale Exklusion von Teilen der Bürgerinnen und Bürger im Quartier zu vermeiden, sollten digitale Angebote im Quartier von niederschwelligen Angeboten zur Befähigung zur digitalen Teilhabe begleitet werden.

Zielbild ist die Digitale Souveränität der Bürger*innen. Diese sollen in der Lage sein, digitale Technologien zum eigenen und zum Gemeinwohl kompetent zu nutzen und Implikation der Nutzung einschätzen zu können. Digitale Souveränität hat viele Facetten: Es geht um digitale Kompetenzen, aber auch um Zugang zu und Zugänglichkeit von digitalen Technologien, um Datensicherheit und Vertrauen in (digitale) Institutionen. Dazu zählt z. B. das Verständnis, dass die Gegenleistung für kostenlose Dienste im Internet in der Regel die Preisgabe von persönlichen Daten ist.

Eine gute Darstellung des Konzepts „Digitale Souveränität“ mit einem Fokus auf ältere Menschen bieten die Studie „Digital souverän? Kompetenzen für ein selbstbestimmtes Leben im Alter.“ (Stubbe, Schaat & Ehrenberg-Silies 2019) sowie der achte Altersbericht der Bundesregierung „Ältere Menschen und Digitalisierung“ (BMFSFJ, 2020).

Quartiere bieten einen guten Rahmen für Zugangs- und Unterstützungsangebote, denn hier treffen (digitale) Angebote auf das alltägliche Leben der Menschen. Einen niederschwelligen Zugang zur digitalen Welt können Technikerfahrungsorte als offene Angebote im Quartier darstellen, in denen Menschen die Möglichkeit haben, digitale Technologien kennen zu lernen und auszuprobieren. Diese können durch zielgruppenspezifische Informations- und Bildungsangebote ergänzt werden.

Viele Initiativen stellen Konzepte und Lernmaterialen zur Förderung digitaler Kompetenzen bereit. Ein Beispiel hierfür sind die Angebote des DigitalKompass oder Materialien des Projektes Digitaler Engel. Auch die Landesmedienanstalt für Baden-Württemberg stellt zahlreiche Lernangebote und Materialien bereit.

Vielfach haben sich auch Angebote mit 1:1-Begleitung bewährt, bei denen technikdistanzierte Menschen in einer Tandemstruktur von geschulten Ehrenamtlichen an digitale Angebote herangeführt und geschult werden. Solche Angebote werden neben ihres individuellen Lernarrangements auch wegen der damit verbundenen (in der Regel generationenübergreifenden) sozialen Interaktion gut angenommen und geschätzt.

Ein „Train-the-Trainer“-Konzept für ehrenamtliche Technikbegleiter*innen wurde z. B. im Projekt KommmiT entwickelt. Das Konzept und Materialen aus dem Projekt sind online zugänglich.