Institut Mensch, Technik und Teilhabe


Komplexe Pflege

Innovative Bildungs- und Unterstützungskonzepte für Menschen mit komplexem Pflegebedarf in der ambulanten Versorgung

PROJEKTBESCHREIBUNG

Der überwiegende Anteil der pflegebedürftigen Menschen (rund 2,65 Mio. Menschen) wird im heimischen Umfeld von pflegenden Angehörigen versorgt.  Die Belastungen denen die pflegenden Angehörigen dabei ausgesetzt sind, sind dabei sehr vielfältig. Rund ein Viertel der Pflegehaushalte gibt beispielsweise an, sich durch die Pflege sowohl zeitlich als auch psychisch sehr stark belastet zu fühlen, andere pflegende Angehörige geben an, vor allem unter Schlafmangel zu leiden und kaum noch Sozialkontakte pflegen zu können. Darüber hinaus erklärte jeder fünfte pflegende Angehörige an Existenz- und Zukunftsängsten zu leiden. In Kombination mit den ohnehin hohen physischen und psychischen Belastungen ist es nicht verwunderlich, dass ein nicht unerheblicher Teil der pflegenden Angehörigen diese Situation nicht dauerhaft auffangen kann. Besonders Lebens- und Versorgungssituationen mit einem hohen Pflegebedarf führen zu starken Belastungen. Zu diesen komplexen Pflegebedarfen zählen hierbei u.a. die Versorgung von Menschen mit Demenz, Apoplexien, Parkinson oder auch heimbeatmete Menschen.

Zwar gibt es zahlreiche Angebote zur Entlastung von pflegenden Angehörigen, diese adressieren aber zum einen zumeist die Zielgruppe der älteren pflegenden Angehörigen, zum anderen werden diese zumeist in Präsenz stattfindenden Kurse nur von einer kleinen Gruppe tatsächlich in Anspruch genommen. Ziel des Projektes ist es deshalb, mithilfe eines partizipatorischen Ansatzes innovative digitale und zielgruppenspezifische Konzepte für Bildungs- und Unterstützungsmöglichkeiten für komplexe Pflegesituationen in der ambulanten Pflege zu entwickeln und zu evaluieren. Dies soll durch die Einbindung von Wissenselementen in eine niederschwellig erreichbare Homepage mit E-Learning/Blended Learning-Plattform umgesetzt werden, die durch bereits bestehende persönliche Beratungs- und Bildungselemente unterstützt werden sollen. Adressiert werden in erster Linie pflegende Angehörige, wobei die zu erarbeitenden Inhalte so konzipiert werden, dass sie auch für die (Weiter)-Bildung von professionell Pflegenden anzuwenden ist.

Das Projekt ist als sukzessiv aufbauendes Programm angedacht, in dem einzelne Themenkomplexe nacheinander entwickelt, implementiert und evaluiert werden. Ziel ist es, die jeweiligen Erkenntnisse der Evaluationen in die Entwicklung neuer Wissensbausteine einfließen zu lassen. Im Rahmen der aktuellen Pandemiesituation ist überdies deutlich geworden, dass dem abrufbaren Wissen in digitaler Form eine immer wichtigere Rolle zukommt und darüber hinaus auch eine bisher weitgehend unbeachtete Zielgruppe (pflegende Angehörige) adressieren kann.

Projektpartner

  • Evangelische Altenhilfe St. Georgen
  • Sozialstation Mittlerer Breisgau – gemeinnützige GmbH
  • Bisinger Copia MEd GmbH
  • Unfallkasse Baden-Württemberg

Prof. Dr. Peter König

Institutsleitung

Professor für Pflege und Rehabilitationsmanagement

Nina Steinbach, M.Sc.

Akademische Mitarbeiterin

Fachgebiet: Gesundheitsförderung

Anna Kaltenbach, M.Sc.

Akademische Mitarbeiterin

Fachgebiet: Pflegewissenschaften


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